Endlich geht es auch für Vorarlbergs Kampfrichter Sebastian Straßbauer wieder auf die Matte:
Der 35-jährige Wolfurter wurde vom Österreichischen Ringsportverband (ÖRSV) für die Kadetten-Europameisterschaft in Samokov nominiert. Für den stellvertretenden Kampfrichterobmann in Österreich haben die internationalen Kontinentalkämpfe große Bedeutung: Straßbauer, der sich bei der UWW im Level 2 befindet, will nämlich ins nächsthöhere Level 1 aufsteigen.
Bereits am Samstag reiste Straßbauer an. Für ihn und weitere internationale Kolleginnen und Kollegen stand nämlich einen Tag später die schriftliche Prüfung auf dem Programm. Im Vorfeld gab es für ihn daheim in Wolfurt vier Online-Einheiten zu je 90 Minuten. 32 Kampfrichter nahmen hier jeweils teil. Bei der schriftlichen Prüfung in Samokov ging es nicht nur um aktives und passives Ringen, sondern auch um gefährliche Würfe und die Challenge. Bei diesem Test mussten die Prüflinge, auch Sebastian Straßbauer, zudem 20 Aktionen per Video bewerten und die Punkte aufschreiben.
Seit 2007 ist Straßbauer nun Kampfrichter. In der Bundesliga zählt er zu den Topreferees, auf internationalem Terrain will er zu Norbert Ratz (Hörbranz) und Stefan Lins (Mäder) im Level 1 aufschließen. Insgesamt gibt es bei den Kampfrichtern in der UWW (United World Wrestling) vier Kategorien, die mit dem Einstieg in Level 3 beginnen und mit der höchsten Stufe IS enden.
Als Referee steht er den größten und weltbesten Ringern gegenüber. So erinnert sich der Vorarlberger an einen Kampf zwischen dem US-Amerikaner Jordan Burroughs, mehrmaliger Weltmeister und Olympiasieger von 2012, und dem Italiener Frank Chamizo, zweifacher Welt- und vierfacher Europameister. „Sicherlich bist du anfangs etwas nervös, aber sobald der Kampf beginnt, machst du deine Wertungen und fokussierst dich auf das Duell. Ich weiß noch, dass bei diesem Kampf ganz viele Wertungen gefallen sind.“
Bei der Kadetten-EM in Bulgarien werden die Leistungen von Sebastian Straßbauer auf der Matte genau unter die Lupe genommen. Doch auf sein Ergebnis muss sich der 35-Jährige noch gedulden. Erst im Jänner 2022 bekommt er offiziell von der UWW Bescheid. „Es sollte aber nix im Wege stehen“, zeigt er sich optimistisch, auch diese Hürde erfolgreich zu meistern.
Auch Straßbauer freut sich wieder auf Turniere. Denn coronabedingt konnte er nur innerhalb des ÖRSV bei Trainingslagern Wettkämpfe leiten.